Reiseziel Kamtschatka – Das solltest du wissen!

Kamtschatka Vulkan

Die die größte Halbinsel Ostasiens Kamtschatka, ist etwa 5 % größer als Deutschland und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen. Auf der Insel leben gerade einmal 340.000 Menschen. Zwei Drittel von ihnen wohnen auch noch in der einzigen Großstadt des Gebietes, Petropawlowsk-Kamtschatski und in der unmittelbaren Umgebung.

Heisse Quellen

Wirtschaft und Bevölkerung

Die statistische Bevölkerungsdichte beziffert nur etwa 1 Person pro Quadratkilometer aber in der Realität soll die Fläche och größer sein. Außerhalb des Ballungsgebietes an der grandiosen Awatscha-Bucht scheint es auf Kamtschatka mehr Bären als Menschen zu geben.

Die Landwirtschaft beschränkt sich auf relativ geringe Flächen, die vorherrschenden eher niedrigen Laubbäume sind für die Forstwirtschaft wenig attraktiv, Bergbau (vor allem Goldminen) gab und gibt es nur an ganz wenigen Stellen, ebenso wie Erdgas, das nur an einer einzigen Lagerstätte an der öden Westküste gefördert wird.

Der größte Wirtschaftsfaktor ist die Fischerei, sei es auf hoher See oder der Lachsfang an den Flüssen. Daneben spielt auf Kamtschatka nur noch das Militär eine wichtige Rolle. In der für Fremde gesperrten Stadt Wiljutschinsk südlich von Petropawlowsk unterhält die Pazifikflotte einen großen Stützpunkt.

Seelöwen

Achtung: Tourismus erfordert lokale Insiderkenntnisse

Der größte und wirkliche Reichtum von Kamtschatka ist die Natur. Das mach die Halbinsel auch zum Reiseziel vieler internationaler Gäste. Wer hier dem Bergsteigen, Trekking, Rafting, der Hobby-Geologie oder der Tier-Fotografie nachgehen möchte, sollte sich allerdings vorher mit lokalen Reisebüros kurzschließen und sich ein Tour-Arrangement ausarbeiten lassen.

Etwa ein Zehntel des Gebiets, ist als Naturschutzgebiet nur mit Sondergenehmigung zugänglich ist. Das gleiche gilt auch für die Küstenzone, die als Grenzzone ebenfalls pauschal Sperrgebiet ist.

Kljutschewskaja Sopka Vulkan (mit 4688 Meter der höchste Vulkan Kamtschatkas)
Kljutschewskaja Sopka Vulkan (mit 4688 Meter der höchste Vulkan Kamtschatkas)

Kamtschatka und seine Geschichte

Kamtschatka wurde Mitte-Ende des 17. Jahrhunderts von russischen Kosaken und Pelztierjägern entdeckt. 1740 gründete dann der dänische Seefahrer Vitus Bering als Kommandeur der staatlichen russischen „Zweiten Kamtschatka-Expedition“ in der Avatscha-Bucht den Posten Petropawlowsk. Die von den Forschern und Entdeckern übermittelten Nachrichten vom Reichtum des Landes an Pelztieren (Zobel, Robben, Seeotter) führte dann in den nächsten 100 Jahren zu einer Ausplünderung des Landes durch russische Abenteurer und Jäger. Die Urbevölkerung, die Itelmenen im Süden und die Korjaken im Norden wurden brutal unterjocht, ausgebeutet und beinahe vernichtet. Heute stellen die eingeborenen Völker nur noch etwa drei Prozent der Bevölkerung Kamtschatkas.

Verkehrstechnisch ist Kamtschatka eine Insel

Halbinsel KamschatkaDie Region Kamtschatka (Kamtschatski krai) ist ein russisches Föderationssubjekt, das 2007 durch die Fusion des Gebietes Kamtschatka und des Autonomen Korjaken-Kreises gebildet wurde. Neben der 1200 Kilometer langen Halbinsel gehören damit politisch heute auch noch große, aber faktisch menschenleere Gebiete auf dem „Festland“ zu Kamtschatka.

Auf dem Landweg ist Kamtschatka aber trotzdem nicht zu erreichen. Von Petropawlowsk führt die einzige asphaltierte Fernstraße etwa 250 Kilometer nach Norden bis Milkowo im zentralen Tal des Kamtschatka-Flusses.

Schotterpisten ermöglichen dann noch die Weiterfahrt nach Esso oder bis an die Fluss-Mündung bei Ust-Kamtschatsk. Weitere unbefestigte Straßen führen nach Oktjabrski an der Westküste sowie südlich von Petropawlowsk bis zum Geothermal-Kraftwerk am Mutnowski-Vulkan.

Reiseziele in Kamtschatka, die man gesehen haben muss

Im Umkreis um Petropawlowsk können mit Allrad-Fahrzeugen die Vulkane Avatscha (2741 m), Mutnowski (2322 m) und Gorely (1829 m) angesteuert werden. Der Aufstieg auf den Avatscha, sozusagen der „Hausberg“ der Gebietsmetropole, dauert dann von einem Hüttenlager am Fuß aus etwa sechs Stunden. Abwärts geht es über Geröllhalden rutschend etwa doppelt so schnell.

Das nach einem Erdrutsch 2007 teilweise verschüttete „Tal der Geysire“ und die nahe Uzon-Caldera (beide etwa 200 Kilometer nordöstlich von PK) sowie der Kurilskoje-See (etwa 200 Kilometer südwestlich von Petropawlowsk-Kamtschatski) gelten als die größten Naturwunder der Halbinsel.

Tal der Gysiere in Kamschatka / Bild: Robert Nunn CC BY-SA 2.0
Tal der Gysiere in Kamschatka / Bild: Robert Nunn CC BY-SA 2.0

Besonders eindrucksvolle Vulkan-Aktivität gibt es im Gebiet zwischen dem riesigen Kljutschewskaja Sopka Vulkan (mit 4688 Meter der höchste Vulkan Kamtschatkas) und seinem Nachbarn, dem Tolbatschik. Hier sind in den 1970er Jahren gleich vier neue Krater gewachsen.

Kljutschewskaja Sopka Vulkan (mit 4688 Meter der höchste Vulkan Kamtschatkas)
Kljutschewskaja Sopka Vulkan (mit 4688 Meter der höchste Vulkan Kamtschatkas)

Jede Menge Bären wie Beeren, lachsreiche Flüsse und eine besonders eindrucksvolle Landschaft gibt es in der „Schweiz Kamtschatkas“, dem Bystrinski-Nationalpark, zu bestaunen. Er kann vom Dorf Esso (genau in der Mitte der Halbinsel gelegen) aus erkundet werden.

Beeindruckend ist die steile und von fjordartigen Buchten durchzogene Pazifik-Küste südlich von Petropawlowsk. Hier gibt es viele Vogelkolonien und Liegeplätze von Robben, Seeottern und Seelöwen. Wer Glück hat, sieht hier Wale ziehen und den Stellerschen Seeadler kreisen.

Wann ist die beste Reisezeit?

Die Winter sind auf Kamtschatka wegen des überall nahen Ozeans zwar längst nicht so kalt wie im benachbarten Ostsibirien, aber dafür umso schneereicher: Der Schnee türmt sich auch mal einige Meter hoch auf. Jegliches Fortkommen auf Wegen und Straßen ist dann schon ein Abenteuer für sich.

Die Sommer beginnen zumeist mit einem sehr regnerischen Juni, gefolgt von einem mehr oder weniger warmen und trockenen Juli und August. Heftige Regenfälle, aber auch die berühmt-berüchtigten Nebel können allerdings manche Tourplanung über den Haufen werfen. Die Temperaturen liegen je nach Höhen- und Wetterlage in der Regel irgendwo zwischen 5 und 25 Grad.

Im September verzaubert die weitgehend von Laubbäumen bestandene Landschaft Kamtschatkas durch ihr grandioses Farbenspiel.

Einreise nach Kamtschatka (Visum)

Paneurasia Visum Beratung

Das Russland Experten Team vom Paneurasia

Bild: Russland Experten Konstantin Ermisch und Eduard Klein mit Natalia Kuwschinowa (Abgeordnete der Russischen Staatsduma Region Altai)

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung / 5. Anzahl Bewertungen:

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

RUSSLAND NEWSLETTER

Datenschutz