Sehenswürdigkeiten in Kaliningrad (Königsberg)

Kaliningrad Panorama
Kaliningrad / ©Anton Gvozdikov/shutterstock.com

Kaliningrad ist mit rund 430.000 Einwohnern eine der größten Städte Russlands und liegt an den Ufern der Ostsee an der Mündung des Pregol. Es ist das Zentrum der gleichnamigen Region zwischen Polen und Litauen. Die Region ist eine Halb-Exklave – eine solche russische Insel in den Weiten Europas mit Zugang zum Meer. Ferien in Kaliningrad können Frieden und Seelenfrieden bringen. Es gibt keine lauten Massen von Touristen auf den Straßen. Hier ist alles einfach und sehr klar. Im Jahr 2018 war die Stadt Kaliningrad der zweit kleinste Austragungsort der FIFA Fußball Weltmeisterschaft.

In Bezug auf die ethnische Zusammensetzung ist Kaliningrad eine typisch russische Stadt. Die Zahl der ständigen Einwohner im Jahr 2016 betrug rund 460.000 und wird überwiegend von Russen vertreten (87%). Auch hier können Sie Vertreter anderer slawischer Völker treffen, zum Beispiel Ukrainer (4%) oder Weißrussen (3,7%).

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Bild: Russland Experten Konstantin Ermisch und Eduard Klein mit Natalia Kuwschinowa (Abgeordnete der Russischen Staatsduma Region Altai)

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Um die für die Stadt typischen Kontraste hervorzuheben: Kaliningrad hat viele historische Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen. Hier befinden sich mehrere Theater und Museen, darunter das einzige Bernsteinmuseum der Welt und das in Russland einzigartige Museum des Weltozeans. Man sollte auf jeden Fall auch die atemberaubenden, besten Strände der Ostsee in Kaliningrad erwähnen, die noch recht unberührt und nicht von Menschenmassen überfüllt sind. Es gibt keinen anderen solchen Ort auf der Welt! Durch die bekannte Vorgeschichte der Stadt Kaliningrad (ehemals Königsberg) kann man in manch einem Restaurant noch durchaus Deutsche Küche genießen.

Fischerdorf

Fischdorf mit Leuchtturm Königsberg
Fischdorf mit Leuchtturm Königsberg / Julian Nyča CC BY-SA 3.0

Die Hauptattraktion von Kaliningrad ist das Fischerdorf, ein kleiner ethnographischer Komplex am Ufer des Flusses Pregolja. Die Gebäude scheinen dort historisch zu sein, aber tatsächlich wurden sie erst im 21. Jahrhundert erbaut.  Machen Sie eine Bootsfahrt entlang des Fischerdorfes und der Promenade. Dies ist eine großartige Gelegenheit, um interessante Fakten aus der Geschichte von Kaliningrad zu erfahren, die Schönheit der Stadt zu genießen und einfach eine gute Zeit zu haben. Ein Flussspaziergang ist bei jedem Wetter gut.

Friedland Tore

Das Museum wurde 2002 eröffnet und wurde auf privater Initiative gegründet – sein Besitzer wollte der Öffentlichkeit die verschiedenen gefundenen Antiquitäten vorstellen, und der Ort wurde so beliebt, dass er den offiziellen Status eines Museums erhielt. Heute ist die Ausstellung in drei Teile gegliedert, und keine von ihnen wird Sie gleichgültig lassen. Der erste Teil bietet ein interaktives Programm – die Möglichkeit, einen virtuellen Spaziergang durch die Vorkriegsstadt zu machen. Die zweite Halle ist dem Mittelalter gewidmet. Hier sehen Sie nicht nur Objekte aus dieser Zeit, sondern können auch mittelalterliche Kleidung anprobieren. Die Ausstellung endet mit einem eher ungewöhnlichen Thema – der Geschichte des Abwassers. Das Museum am Friedland Tor bietet die Gelegenheit, eine Stadt zu besuchen, die es nicht mehr gibt, da erhebliche Veränderungen eingetreten sind. Es ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene interessant, jeder findet etwas Interessantes für sich.

Kaliningrader Museum der Schönen Künste

Das Museum ist seit 1988 in Betrieb. Heute umfasst es mehr als 16.000 Exponate. Dies sind Malerei, Grafik, Skulptur und Werke anderer Kunstbereiche. Hier sind zum größten Teil Werke deutscher und russischer Künstler vertreten, aber auch Vertreter anderer Länder. Neben der Dauerausstellung finden im Museum Konferenzen, Ausstellungen, Meisterklassen und Kreativwettbewerbe statt.

Königsberger Dom

Königsberger Dom
Königsberger Dom / A.Savin FAL

Der Dom in Kaliningrad, der auch als Königsberger Dom bezeichnet wird, wurde erstmals 1333 erwähnt. Sein Aussehen änderte sich jedoch bereits vor dem 16. Jahrhundert – neue dekorative Elemente wurden hinzugefügt. Nachdem die Kathedrale die Funktionen einer Universitätskirche wahrnahm, gab es auch ein „Professorengrab“, in dem Immanuel Kant begraben wurde. Das Gebäude, das Sie heute sehen, ist das Ergebnis einer gründlichen Restaurierung, da die Kathedrale während des Krieges bei einem Brand schwer beschädigt wurde. Heute befindet sich in der Kirche das Kant Museum, ein Konzertsaal, in dem Sie auch die Geschichte der Kathedrale kennenlernen und mittelalterliche Artefakte sehen können.

Das Immanuel Kant Museum

Das Kant Museum befindet sich in mehreren Räumlichkeiten im Königsberger Dom. Hier finden sich Dokumente, Zeichnungen, Bücher und andere Dinge des deutschen Philosophen, dank derer Sie mehr über sein Leben und Werk erfahren können. Die Ausstellung enthält Informationen über die Familie und Kindheit von Immanuel Kant, seine Erziehungs-, Wissenschafts- und Lehrtätigkeiten. Zudem lernt man hier auch viel über den Wissenschaftler selbst : seinen Lebensstil, die Kommunikation mit Freunden uvm.

Königliche Tore

Die Königlichen Tore aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind eines der schönsten Tore in Kaliningrad, sie sehen aus wie ein kleiner Palast. Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden sie in die Stadt überführt, jedoch in keiner Weise genutzt. 2004 wurden sie restauriert und in das Museum des Weltozeans aufgenommen. Im Gebäude des Königstors befindet sich ein Museum, in dem man etwas über die Geschichte und Entwicklung von Königsberg erfährt und viele interessante Dinge sieht, die interessante historische Fakten enthüllen.

Brandenburger Tor in Kaliningrad

Brandenburger Tor in Kaliningrad / A.Savin FAL
Brandenburger Tor in Kaliningrad / A.Savin FAL

Diese Tore wurden Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut und führten zur brandenburgischen Burg. Heute ist die Burg nicht mehr da, aber die Tore erfüllen immer noch ihre Hauptfunktion – eine Autostraße führt durch die Bögen. Anfangs waren die Tore aus Holz, aber Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie in Stein umgebaut. So wurde die Burg besser geschützt und die Tore selbst wurden zu einer weiteren Dekoration der Stadt. Während des Krieges war das Gebäude fast nicht betroffen. Heute kann man die Tore nicht nur von außen bewundern, sondern auch von innen betreten – hier befindet sich ein kleines Marzipanmuseum.

U-Boot-Museum “B-413”

B-413 (U-Boot) Kaliningrad
B-413 (U-Boot) Kaliningrad / Konstantin klenov CC BY-SA 3.0

Wer schon immer mal ein U-Boot von Innen sehen wollte, der kommt hier genau auf seine Kosten. Das Bootsmuseum „B-413“  hinterlässt viele Eindrücke. Man kann bzw. muss sich hier durch Luken und enge Passagen durch das Museum navigieren. In jedem Teil des U-Bootes wird automatisch ein Audioguide eingeschaltet.  Instrumente und Bedienfelder können bedient und der Motorraum, die Kabinen und alle anderen Teile des Schiffes gesehen werden. Das Museum wird sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen mit Vergnügen besucht, da dies eine einzigartige Gelegenheit ist, einen Lebensstil an einem so ungewöhnlichen Ort zu erleben – einem echten U-Boot.

In Kaliningrad gibt es noch viele mehr Attraktionen, die man unbedingt gesehen haben muss. Die Erwähnten sind nur einige Vorschläge.

Anreisemöglichkeiten nach Kaliningrad

Anreisen können Sie ganz individuell, entweder mit eigenem PKW, mit dem Bus oder auch per Flugzeug. Von Deutschland aus gibt es leider keine direkte Flugverbindung. Jedoch kann man von einigen Abflughäfen in Deutschland mit Zwischenstopp ind Warschau den Kaliningrader Flughafen erreichen. Einige Fernbus-Anbieter fahren die Stadt ebenfalls an – eine preisgünstige Alternative zu einem Flug. Je nach dem welche Strecke man fährt, kommt man von Berlin aus in 7 bis 8 Stunden mit eigenem PKW in Kaliningrad an.

Kaliningrads kulinarische Spezialitäten

Räucheraal / ©DR pics/shutterstock.com
Räucheraal / ©DR pics/shutterstock.com

In Kaliningrad findet man bei jedem Schritt etwas Leckeres. In Restaurants und Cafés kann man hier an Völlerei sterben und das gleichzeitig für sehr wenig Geld.

Fisch in Kaliningrad ist das Wichtigste. Es gibt viel davon und es ist lecker, besonders geräucherter Fisch. Nicht alle Fische werden in der Nähe von Kaliningraders gefangen, einige werden aus dem Atlantik gebracht. Neben Räucherfisch wird Fisch auf jede mögliche Art zubereitet, die wir in Deutschland noch nicht gesehen haben.

Räucheraal ist das erste, was hier als lokale gastronomische Attraktion empfohlen wird. Der Aal hier ist wirklich unglaublich lecker. Der größte Teil des geräucherten Aals, den man in der Stadt bekommt, ist chinesisch. Um in der Ostsee gefangenen Aal zuprobieren, muss man zur Kurischen Nehrung gehen. Im Allgemeinen empfehlen Kaliningrader, alle Fische dort zu kaufen.

Deutsche Küche in Kaliningrad

Würstchen Sauerkraut / ©Foodio/shutterstock.com
Würstchen Sauerkraut / ©Foodio/shutterstock.com

Kein Wunder, dass Kaliningrad einst Königsberg war. Die deutsche Küche in der Stadt ist beliebt, bekannt und wird oft gekocht. Bier, deutsche Würstchen und Sauerkraut sind hier sehr gefragt.
Königsberger Klopse sind eines der bekanntesten Gerichte Kaliningrads. Aber sie sind nicht in jeder Ecke der Stadt zu finden. Es gibt nur einige deutsche Restaurants, die diese auf ihrer Speisekarte haben. Manchmal präsentieren Restaurants ihre Interpretation von Klopsen, die wie Schnitzel aussehen.

Es gibt viele Bierkneipen in der Stadt und wirklich jede hat tolles Bier. Im Allgemeinen ist Bier in Kaliningrad ein traditionelles Getränk. Es gab eine Zeit, da wurde die Stadt sogar die Bierhauptstadt genannt. In der Sowjetzeit gab es Brauereien, die in den 90er Jahren jedoch geschlossen wurden. Heutzutage gibt es wieder gute Fabriken außerhalb des regionalen Zentrums. Darüber hinaus brauen Restaurants ihr eigenes Bier. Sie servieren hier gutes litauisches, polnisches und natürlich auch deutsches Bier. Bier trinken in Kaliningrad ist also ein Muss.

Ob Museen, Parks oder gutes russisches bzw. deutsches Essen – in Königsberg gibt es viel zu erleben.

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